Ein Feiertag für alle!

Gemäß Koalitionsvertrag zwischen der CDU und der SPD strebt die niedersächsische Landesregierung „…die Einführung eines weiteren kirchlichen/gesetzlichen Feiertages in Niedersachsen“ an. Ein weiterer Feiertag ist nicht nur vor dem Hintergrund des ungleichen „Nord-Süd-Gefälles“ begrüßenswert, sondern sollte auch ein würdiger Anlass zur Nachdenklichkeit und Einkehr aller Bürgerinnen und Bürger sein.

Der HVD Niedersachsen schlägt den 10. Dezember – den internationalen Tag der Menschenrechte – als neuen niedersächsischen Feiertag vor.

Zur Begründung

Von den 7.78 Millionen Niedersachsen sind laut Angabe des statistischen Landesamtes 2,2 Millionen Bürgerinnen und Bürger (31,1 %) nicht Mitglied der Evangelischen oder Katholischen Kirche. Ein weiterer gesetzlicher christlicher Feiertag spiegelt nicht die gesellschaftliche Vielfalt aller Niedersachsen wider und entspricht nicht der im Grundgesetz verankerten Trennung von Staat und Kirche.

Ein Drittel der niedersächsischen Bevölkerung würde bei einem weiteren religiösen Feiertag folglich nicht berücksichtigt. Ein neuer gesetzlicher Feiertag sollte nach Auffassung des Humanistischen Verbandes Niedersachsen, Körperschaft des öffentlichen Rechts, ein Tag sein, an dem alle einen Grund zum Feiern haben.

In diesem Jahr jährt sich am 10. Dezember die Verabschiedung der Erklärung der allgemeinen Menschrechte durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum 70. Mal. Der Humanistische Verband schlägt daher vor, den internationalen Tag der Menschenrechte dauerhaft als gesetzlichen Feiertag einzuführen.

Der 10. Dezember wäre ein Feiertag, der alle Bevölkerungsgruppen gleichermaßen anspricht und auf breite Akzeptanz stößt – auch bei religiös orientierten Menschen. Dies wäre ein großer, stimmiger, wirklicher Beitrag zur Wahrung der Menschenrechte und damit ein wesentlicher Impuls gelebter Integration für alle Religionen und Weltanschauungen.

Mehr zum Thema

 

Presseerklärung
Der Humanistische Verband begrüßt den Vorstoß der Landtagspräsidentin für einen weltlichen Feiertag. Die Presseerkärung gibt es in voller Länge hier zum Nachlesen...

Podiumsdiskussion
Auf das Podium des HAZ-Forums am Mittwochabend des 7. Februar wurden Vertreter einiger Religionsgemeinschaften, der Arbeitnehmer, der Arbeitgeber und der Humanisten geladen. Einen Bericht dazu gibt es hier...

Humanismus leben
Weitere Hintergrundinformationen finden Sie in der März-Ausgabe unserer Verbandszeitschrift „Humanismus leben“ mit dem Schwerpunktthema „Ein Feiertag für alle?“, welche Sie hier herunterladen können.

Feiertagsdebatte
In einem offenen Brief an Ministerpräsident Stephan Weil und einem Anschreiben an alle Abgeordneten des Niedersächsischen Landtags macht Verbandspräsident Guido Wiesner die Haltung des Humanistischen Verbands deutlich. Zum vollständigen Beitrag...

Eine 2017 gestartete Online-Petition konnten leider nicht die nötigen Stimmen sammeln und wurde 2018 eingestellt.