Fachverband WuN und HVD Niedersachsen appellieren an die KMK

Pressemitteilung

Der Fachverband Werte und Normen – ethische und humanistische Bildung in Niedersachsen e. V. und der Humanistische Verband Deutschlands – Niedersachsen haben gemeinsam an die Kultusministerkonferenz (KMK) appelliert, Lehrerbildungsstandards für die Ethik-Fächer zu berücksichtigen.

„Wir sind darauf hingewiesen worden, dass die Ethik-Fächer, zu denen ja auch Werte und Normen gehört, nicht in den Standards der KMK für die Lehrerbildung berücksichtigt werden“, so Sarah-Lena Herbst, Mitglied im geschäftsführenden Vorstand des Fachverbandes. „Im Interesse der Gleichbehandlung aller Fächer fordern wir die Aufnahme dieser Standards in die Richtlinien der KMK.“

Der Unterricht im Fach Werte und Normen und in den Ethik-Fächern zielt nicht nur darauf ab, Schüler*innen Zugang zu ethischen, weltanschaulichen, religionswissenschaftlichen und philosophischen Fragestellungen zu ermöglichen und sich über diese auszutauschen, sondern er vermittelt auch personale und soziale Kompetenzen, die ein wertorientiertes Urteilen und Handeln in einer pluralen demokratischen Gesellschaft ermöglichen.

Der Ethikunterricht befasst sich nicht nur mit philosophischen, sondern auch mit soziologischen, psychologischen und historischen Grundlagen ethischen Handelns und Urteilens aus den Bereichsethiken wie Medizinethik, Medienethik oder Wirtschaftsethik, die jeweils entsprechende didaktische Kompetenzen fordern. Da die jeweiligen Ethik-Fächer gemäß der EPA Ethik auch religionswissenschaftliche Inhalte und Fragen behandeln sollen, ist darüber hinaus eine Einbindung der religionskundlichen Didaktik und entsprechender Kompetenzen gerade auch im Hinblick auf interkulturelles Verstehen und gegenseitige Verständigung unumgänglich. Daher gehen die Inhalte des Ethik-Unterrichts auch nicht in dem Kompetenzprofil für Philosophie auf.

„Wir haben angeboten, unsere Fachexpertise zur Verfügung zu stellen und hoffen auf eine positive Reaktion vonseiten der KMK“, so Herbst. Lutz Renken, Verbandsreferent des Humanistischen Verbandes, sagte: „Wir sehen keinen vernünftigen Grund dafür, dass Ethikfächer, wie Werte und Normen, gegenüber religiösem Bekenntnisunterricht oder der Philosophie weiterhin benachteiligt werden sollten.“

Hannover, den 13. Mai 2020

Fachverband Werte und Normen – Ethische und humanistische Bildung in Niedersachsen e. V.
Otto-Brenner-Straße 20–22
30159 Hannover

www.fv-wun.de
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